Dunkle Täler im leben

Dunkle Täler im leben

„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, ich fühlte kein Unglück, denn du Gott bist bei mir“ Die Bibel im Psalm 23

Was ist unser Problem mit dunklen Tälern? Eine Frage, die ich mir persönlich oft stelle. Täler sind dunkel und manchmal sehr unheimlich und die Frage, die in uns aufkommt, ist vielleicht: „Was haben Sie mit unserem Leben zu tun?“ In unseren Leben kann es öfters solche Situationen geben.

Eine kleine Geschichte dazu: Oft befinden wir uns in einen dunklem Tal voller Emotionen, alles ist irgendwie verschwommen und wir haben keinen Durchblick mehr, was unser Leben betrifft. Und du fragst dich: Warum ist dieses Problem da? Warum ist diese Herausforderung da? Warum Gott, greifst du nicht ein? Es sind diese Situationen, wo wir Angst bekommen.

Meine Eltern sind mit mir mal an der Nordsee gewesen. Ich war damals noch klein. Wir gingen aufs Wattenmeer hinaus. Wir waren schon etwas weiter von der Küste entfernt. Da passierte es. Innerhalb kürzester Zeit schlug das Wetter um. Es kam Nebel auf und man sah den entfernten Strand nicht mehr. Die Sicht wurde immer schlimmer. Alles war wie eingenebelt und man sah nur noch 3-5 m weit. Eine sehr beängstigte Situation. Wir fingen an alle zu laufen, weil die Flut kam langsam wieder. Nur wohin? In welche Richtung? Welches war der richtige Weg? In mir kam damals große Angst auf und ich begann fürchterlich zu weinen.

Du kennst vielleicht ähnliche Situationen in deinen Leben. Du bekommst Angst und fragst dich: Wie geht es weiter? Wo soll ich Hoffnung herbekommen in meiner Hoffnungslosigkeit? Ich sehe vor lauter Nebel doch nichts! Im Psalm 23 lesen wir: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, ich fühlte kein Unglück, denn du Gott bist bei mir.“ Der Kontext des Psalmes ist, er wurde von einem Hirten geschrieben und er wusste anscheint genau, was er schrieb. Warum hat ein Schaf diese Gefühle in einen dunklem Tal? In der Bibel lesen wir, wie Gott uns mit Schafen vergleicht. Und das es da auch einen Hirten gibt, der sie führt.

Jetzt im Winter sind Schafe im Stall. Dieser ist oft begrenzt und sehr eng. Es gibt immer etwas zu trinken und zu essen. Der Raum ist warm und nicht zu kalt. Die Schafe fühlen sich wohl und sicher im Stall. Es gibt zwar kein frisches Essen wie saftiges Gras, welches im Sommer in den Tälern wächst, sondern mehr Fastfood kost. Doch irgendwann ist der Winter vorbei und es geht wieder raus. David schreibt im Psalm 23,1-3 die folgenden Worte:
„Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele, er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im Finstern Todestal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir…“ Wunderschöne Worte, nicht wahr? Uns wird es an nichts mangeln lesen wir.
Das Schaf verlässt also den Stall und vertraut darauf, dass es weiterhin seine Nahrung bekommt, die Wärme und Sicherheit. Hast auch du soviel Vertrauen zu Gott, der dein Hirte ist in deinem Leben? Ich denke, es ist für so manchen von uns ein großer Schritt, darauf zu vertrauen, das mein Hirte mich hier draußen genauso versorgen wird wie hier im Stall.

Der Frühling kommt und wenn die Schafe dann auf der Wiese sind, sieht der Hirte schon die nächsten Wege. Sie bleiben nicht stehen auf der Wiese, sondern gehen weiter, denn es wird Sommer. Ganz junge Schafe denken jetzt vielleicht: „Cool das bleibt jetzt immer so!“ Doch die älteren unter Ihnen wissen, das es nicht so bleibt. Es ist Ihnen bewusst, dass wenn Sie auf diese saftige Sommerwiese wollen, es ein langer und beschwerlicher Weg sein wird. Durch ein dunkles Tal zu gehen ist recht mühsam, und manche mag es wie eine Bestrafung vorkommen. Doch es ist keine Bestrafung. Ich denke es ist eine Notwendigkeit in unserem Leben.
Um auf einen Gipfel zu gelangen, müssen wir manchmal durch dunkle Täler gehen. Und oft denkst du vielleicht in diesen Momenten:“ Gott warum lässt du das zu? Warum lässt Gott das zu?“

Du befindest dich in deinem Leben auf einer duftenden Wiese. Du hast alles; ein tolles Auto, ein Haus, Kinder, einen Hund oder eine Katze. Das ist alles toll. Es ist alles schön, aber innerlich, wie sieht es da bei dir aus? Hast du dir mal die Frage gestellt: „Bleibe ich innerlich lebendig bei solch einem Leben? Und führe ich überhaupt ein Leben, welches mich zum Ziel führt, welches Gott für mich vorgesehen hat?

Und in diesem finsteren Tal geschehen jetzt verschiedene Dinge. Auf dieser Weide ist alles toll und schnell vergisst man alles um sich herum. Ist doch gutes Futter hier, ich habe alles was ich brauch und es gibt auch keinen Grund, zu einen Hirten zu gehen! Die Wiese ist so saftig hier! Doch wo ist Gott in diesen Moment? ER scheint in solchen Momenten ganz weit entfernt zu sein. Uns geht es doch so gut.
Doch im finsteren Tal, da geschieht etwas anderes. Wir rücken wieder mehr zusammen. Das sind die Momente, da kommen wir Gott so nah, wie wir es auf der Wiese nicht kommen. Da bekommen wir Nahrung. Das meiste Wasser finden wir in den Tälern, weil das Wasser fließt von den Gipfel runter. Merkwürdig nicht wahr? Dort findest du auch die saftigen Wiesen und nicht auf den Gipfeln. Wenn wir oben auf einen Gipfel stehen, sehen wir hinunter auf ein saftiges Tal mit viel Grün. Finstere Täler sind die Täler, wo wir geistig gesehen das meiste Wachstum erleben können, wenn wir an Jesus dranbleiben. Dort erleben wir Trost und Gottes Wirken. Wir spüren Gott ist da und gibt uns die nötige Kraft und Nahrung. In Jesaja 43,2 steht dazu ein hoffnungsvoller Vers:
„Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken. Und wenn du ins Feuer gerätst, bleibst du unversehrt. Keine Flamme wird dich verbrennen. „Wenn wir solche Situationen in unserem Leben erleben, wir wirklich durch tiefe dunkele Täler gehen, und unsere Emotionen mit uns Achterbahn fahren, dann sind wir am Boden zerstört. Dann geht es darum, Gott zu suchen.

Ich denke heute manchmal darüber nach, was wohl meine Eltern empfunden haben damals, als wir da draußen im Wattenmeer waren. Sie hatten sicherlich wie ich sehr viel Angst. Heute weiß ich, dass es Gott war, der meinen Eltern die Richtung vorgab, in der wir laufen sollten. Gott hat uns in diesen Moment aus einen dunklen Tal herausgeführt. Die Richtung gezeigt, die wir gehen sollen. In solchen Tälern voller Sorge lernen wir zu vertrauen. Es gibt aber auch andere dunkle Täler. Und diese können sehr lang sein, je nachdem, wie hoch der Gipfel ist. Der Weg kann sehr beschwerlich und steinig sein. Wenn der Arzt die Diagnose feststellt: Krebs!
Wer das mitmacht, weiß, dass eine Welt zusammen bricht. Für manchen schlägt sie so unerwartet heftig zu. Man begreift nicht, was da gerade geschieht. Und für manchen ist es dann ein Todesurteil. Alles bricht zusammen. Keine Hoffnung. Die Worte fehlen…
Uns wird bewusst, die Zeit verrinnt plötzlich mit einer unfassbaren Geschwindigkeit. Das Leben läuft wie ein Film noch einmal ab. Es lässt sich nicht mehr rückgängig machen, diese Diagnose. Keine Sekunde, in der wir noch einmal darüber nachdenken können, einen anderen Weg einzuschlagen, um so vielleicht ein anderes Leben zu leben. Wir merken, die Welt wird plötzlich sehr klein um uns herum. Die Wünsche reduzieren sich auf ein noch mögliches Maß. Tiefe Trauer macht sich breit und viele Tränen fließen. Uns wird bewusst, wir spüren es, unsere Zeit liegt in Gottes Hand. Wer in solch einer Situation noch die Hoffnung aufrechterhalten kann, den bewundere ich sehr für seine Kraft. Gedanken über das Leben bekommen plötzlich einen Raum, den wir ihnen vorher nicht gegeben haben. Die vielen kleinen und großen alltäglichen Sorgen, sie bekommen ein ganz anderes Gewicht im Angesicht des vielleicht nahen Todes. Wir fühlen uns hilflos und klein. Die Zeit rinnt durch die Finger…

Es sind die Momente im Leben, wo wir Gott wieder sehr nahe kommen. Wo wir seine Kraft spüren, wo wir beginnen zu vertrauen, wo wir Hoffnung schöpfen, wo wir anfangen wieder zu beten und ihn bitten, dass ER uns hilft und uns führt, durch dieses wirklich sehr dunkele und steinige Tal hoch zum Gipfel. Für viele in dieser Situation sicherlich das schönste Geschenk in dieser Zeit, wenn sie wieder den Gipfel erreichen.

Ich möchte dir Mut machen, in diesen tiefen Tälern deines Lebens auf Gott fest zu vertrauen. In den letzten Jahres bin auch ich so durch manches tiefe Tal gegangen. Es war nicht immer leicht, zu vertrauen. Heute kann ich sagen, dass ich in diesen tiefen Tälern immer näher zu Gott gefunden habe. Ich habe immer mehr Vertrauen zu ihm gewonnen. Wie oft beurteilen wir diese Täler doch falsch in unserem Leben? Wie oft vertrauen wir darauf zu wenig, dass Gott das unmögliche in unserem Leben möglich macht? Wie oft sehen wir auf uns, auf das eigene ICH? Vielleicht hast du deinen Job verloren, eine Ehekrise am Start, oder Geldsorgen ohne Ende oder eine schwere Krankheit belastet dein Leben… Vertrau auf Gott. Gib nicht auf. Halt an ihn fest! Ich wünsche dir viel Kraft dabei!

Gottes Segen dir.
Micha Koch

„Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht länger in Dunkelheit leben muss.“
gelesen in Johannes 12, 46

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