Eine Nähmaschine verändert Leben

Eine Nähmaschine verändert Leben

Ich kann mich noch an einen Sonntagmorgen erinnern, an dem ein Kinderchor aus Uganda zu Besuch war. Es war ein Tag, an den man sich gerne zurück erinnert, weil er etwas in mir bewirkte. Es war der Moment, wo sich meine Reise mit Jesus weiter vertiefen sollte und sich mein Leben ändern sollte. Einige Jahre gründete ich eine NGO mit Freunden. Unser Ziel war es, ein Dorf für Waisenkinder und Kinder in Not zu errichten und der Weg führte mich nach Uganda.

Ich habe etwas gebraucht, um mich an das Land zu gewöhnen. Immer wieder hörte ich Muzungu. Die Aufmerksamkeit auf der Straße, ich mochte sie nicht nicht wirklich. Und das Chaos auf den Straßen mit den vielen Taxis und Boda Boda, die um jeden Meter kämpfen, und dabei kreuz und quer fahren. Alex, unserer Driver in Uganda, ich bewundere ihn dafür.

Und da gibt es noch das Zeitmanagement, ich werde es wohl nie verstehen. Die Zeit, sie läuft hier anders. Uganda, du hast mein Herz berührt. Ich beneide die Menschen in Uganda für ihre Liebe, ihre Herzlichkeit, ihre Freude, die in ihren Augen strahlt, wenn man sie grüßt. Diese Ausgelassenheit, der Stolz und die Freude, die bei Tanz und Gesang zum Ausdruck kommen. Die bewundernswerte, inspirierende und unermüdlich positive Lebenseinstellung, die auch nach traurigsten Ereignissen nicht von ihren Herzen weicht. Teilen wird hier zur Wirklichkeit.

Ich war gekommen, um Frauen und Kindern etwas zu geben, aber sie haben mir soviel mehr gegeben, als ich jemals hier lassen könnte. Das ist Uganda, wie ich es erleben durfte. Und ich hoffe, dass ich etwas davon auch an dich/euch weiter geben konnte. Es ist ein Uganda, das mir sehr ans Herz gewachsen ist.

Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr in der NGO tätig bin, hängt mein Herz weiterhin an Uganda. Es schlägt weiter für die Familien und Kinder in Not, die keine Eltern haben. Und ich arbeite weiter daran, Ihnen zu helfen, so gut ich kann. Bei meinen Besuch hatte ich kurz entschlossen ein paar Nähmaschinen gekauft, um die Familien damit zu unterstützen. Die Freude war sehr groß.

Möge Gott seine schützenden Hände über die Menschen, Familien und Kinder halten. Uganda, ich werde dich vermissen, du Perle Afrikas. Ich komme wieder…

Nähmaschine die alles verändern

Hier die Geschichte von einer jungen Frau und ihrem Sohn, deren Leben durch solch eine Nähmaschine verändert wurde.

Bevor ich geboren wurde, lebte meine Mutter in einen Flüchtlingscamp. Die Rebellen kamen und nahmen sie gefangen, weil sie Leute wollten, die ihnen beim Kämpfen helfen. Und dann wurde sie verheiratet. Sie gebar uns während ihrer Schwangerschaft.Als ich ca. 1 Jahr alt war, flüchtete sie mit uns 2 Kindern nach Hause. Doch die Rebellen kamen wieder und töteten unsere Mutter. Unsere Großmutter nahm uns auf. Bis heute weiß ich nicht, wer mein Vater ist. Mit 15 Jahren lernte ich David kennen. Wir begannen zusammen zu leben und bekamen ein gemeinsames Kind. Sein Name ist Larem. Wenig später wurde David von einem Auto erfasst und starb.

Jetzt war ich ganz alleine. Da war niemand. Eine Frau erzählte mir später von Living Hope, einen Ort, wo hilfsbedürftige Frauen aufgenommen werden. Sie nahmen mich auf und halfen mir in meiner Situation. Es war ein Ort der Hoffnung, alle waren so hilfsbereit. Später erfuhr ich, dass Ich Hepatitis B positiv war. Ich hatte große Angst, dass ich sterben würde und meinen Sohn zurück lassen werde, wie meine Mutter uns zurückgelassen hat. Aber sie halfen mir dabei, dass ich ins Krankenhaus gehen konnte, um die Medikamente für die Behandlung zu bekommen. Später ging es mir besser.

Bevor ich 2013 bei Living Hope einstieg, ging ich nicht zur Schule. Zu der Zeit wusste ich noch nichts von Englisch. Ich konnte es nicht einmal sprechen. Erst hier lernte ich es. Ich kann jetzt lesen. Ja… und ich kann die Bibel lesen. Ich kann sogar mein Kind unterrichten. Ich begann zu schneidern und Sie brachten mir bei, wie man eine Nähmaschine benutzt. Anfangs machte ich viele Fehler und nähte mir sogar in die Hände. Viele meiner Freunde bei Living Hope sahen, was ich nähte und Sie fanden die Sachen richtig schön. Ich fing an zu sparen und kaufte mir meine eigene Nähmaschine und startete mein eigenes Geschäft. Heute kann ich Essen kaufen, mein Kind zur Schule schicken und Dinge für mich und meinen Sohn kaufen, ohne von jemanden abhängig zu sein.

Ich habe hier gelernt, dass ich kein Fehler bin und ich noch einen Vater habe, und Menschen, denen ich wichtig bin. Die jungen Frauen sind meine Schwestern und die Mitarbeiterinnen sind meine Mütter. Als ich die Bibel las, habe ich erkannt, dass Gott einen guten Plan für mich hat. Keinen Plan um mir zu schaden, sondern einen Plan, der mir Zukunft und Hoffnung schenkt. Er wird mich nie zurückweisen, ganz egal wer ich bin. Er wird immer mein Vater sein. Ich fühle mich ihm so nah. Wenn ich an die Zukunft denke, hoffe ich, dass mein Kind Larem eines Tages ein Arzt wird. Es ist sein großer Traum.

Wenn ich krank bin, ist er derjenige, der mir nachts hilft. Er wacht nachts auf und fragt mich”Mama was ist los? Was möchtest du? Möchtest du Wasser?” Ich liebe ihn so sehr und möchte das beste für ihn. Wenn ich mich jetzt sehe, macht es mich stolz auf mich selbst und glücklich. Ich habe mich sehr verändert mit Gottes Hilfe und ich kann etwas für mich selbst tun. Ich sehe eine Leiterin in mir und ich habe eine Bestimmung in mir, eine Mutter für die Nation zu sein. Egal was kommt; Ich werde nicht dorthin zurückgehen, wo ich vorher war. Ich gehe an einen Ort, den Gott für mich bestimmt hat.

Watoto ni Baraka – Kinder sind ein Segen.

„Gemeinsames Gebet – füreinander da sein – miteinander tragen – sich wertschätzen, einander annehmen – das kann viel bewirken.“

Wenn du einen Beitrag leisten möchtest, um eine Familie zu unterstützen, schicke mir gerne eine Mail.

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